Streik des Sicherheitspersonals an Flughäfen angekündigt!
0,2 Prozent mehr nach zweitägigen Verhandlungen
An vielen deutschen Flughäfen soll es im Januar zu ersten Streiks des Sicherheitspersonals kommen. Die Ferienzeit der jeweiligen Bundesländer will die Gewerkschaft dabei ausklammern. Nachdem die vierte Verhandlungsrunde der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) am Freitagnachmittag (21.12.) mit einer „nur kosmetischen Erhöhung des letzten Angebots der Arbeitgeber“ zu Ende gegangen ist, sprach die Gewerkschaft von „bewussten Verzögerungen, Taktiererei und Zumutungen“. Die Tarifverhandlungen für die 23.000 Beschäftigten im Bereich der Sicherheit an deutschen Flughäfen seien „nicht geeignet, endlos Zahlen hin- und herzuschieben, um weitgehend alles beim Alten zu lassen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Benjamin Roscher. „Um die Streiks abzuwenden, sind wir jederzeit zu neuen Tarifverhandlungen bereit, wenn die Arbeitgeberseite ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt“, so ver.di.
Der BDLS erhöhte nach den zweitägigen Verhandlungen sein Angebot von 1,8 auf 2,0 Prozent pro Jahr bei einer zweijährigen Laufzeit. Die Lohnanpassung für ostdeutsche Bundesländer soll erst nach fünf Jahren beendet sein. „Dieser Trippelschritt nach zweitägigen Verhandlungen bedeutet nichts anderes als die Aufforderung zum Streik durch die Arbeitgeber“, sagte der ver.di-Verhandlungsführer. Der BDLS trage nun die Verantwortung für mögliche Arbeitsniederlegungen.
„Wir wollen die Sicherheit an den Flughäfen verbessern durch eine einheitliche Bezahlung der Tätigkeiten in allen vergleichbaren Kontrollbereichen. Das schafft mehr Lohngerechtigkeit und macht Flexibilität im Personalbereich möglich“, sagte Roscher. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns im Bereich der Passagier‑, Fracht‑, Personal- und Warenkontrolle auf 20 Euro. Die Tätigkeit in den Sicherheitsbereichen soll künftig in einem IHK-zertifizierten Ausbildungsberuf erlernt werden. Bisher handelt es sich um einen Anlernberuf mit 240 Unterrichtseinheiten Grundausbildung sowie jährlichen Schulungen und Prüfungen. „Es ist höchste Zeit, die Sicherheitsanforderungen an den Flughäfen vom Kopf auf die Beine zu stellen“, so Roscher. Die immer wieder ins Spiel gebrachten Preiserhöhungen für Flugtickets seien „ein Schauermärchen“. Es ginge maximal um Centbeträge. „Und die sollten uns gut ausgebildete und bezahlte Luftsicherheitsassistenten sowie Kontrollkräfte wert sein“, heißt es bei ver.di.
Die Verhandlungen werden am 23. Januar in Berlin fortgesetzt.
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