Tarifergebnis Wach- und Sicherheitsgewerbe Hessen

(Update 28.11.2018: Den Tarif­ab­schluss für 2019 und 2020 fin­det ihr hier)

Löhne steigen zwischen 6% und 13,3% bis 2018

Lie­be Kol­le­gin­nen und Kollegen,

In der letz­ten Ver­hand­lungs­run­de hat­ten wir eine vor­läu­fi­ge Eini­gung mit dem BDSW über ein Tarif­er­geb­nis erzielt. Wir muss­ten uns aber noch mit den ande­ren Bun­des­län­dern abstim­men, die noch ver­han­deln. Dar­auf­hin wur­de mit dem BDSW auch noch mal nach­ver­han­delt. Aber jetzt ist es soweit!

Es gibt ein Ergebnis!

Die Löh­ne stei­gen zum 01.03. zwi­schen 3% und 10%. Zum 01.01.2018 dann noch mal zwi­schen 3% und 4,4%.

Objektschutz steigt bis Ende 2018 auf 10,20 €!

Beson­ders wich­tig war uns die unters­te Lohn­grup­pe, die beson­ders vie­le Beschäf­tig­te betrifft. Dort stei­gen die Löh­ne von aktu­ell 9,00 € zuerst auf 9,39 € (4,3%). Dann noch mal auf 9,80 € zum 01.01.2018 bis zum 30.11.2018. Und dann zum 01.12.2018 noch mal um rund 4 % auf dann 10,20 €. Unser selbst gesteck­tes Ziel, alle Sicher­heits­mit­ar­bei­ter in Hes­sen in abseh­ba­rer Zeit über die 10 €-Mar­ke zu bekom­men haben wir damit erreicht! Neu durch­set­zen konn­ten wir eine eige­ne Lohn­grup­pe für Sicher­heits­mit­ar­bei­ter in US-Kon­su­la­ten und in Flücht­lings­un­ter­künf­ten (statt der Zulage).

Wir haben mit dem BDSW aber ver­ein­ba­ren müs­sen, dass die unters­te Lohn­grup­pe, II. 1. „Objekt­schutz­dienst“ (nur die­se!) in 2019 erst zum 01.10.2019 erneut ange­ho­ben wird. Das, und das „Abhän­gen“ der Revier­fah­rer für einen Monat waren die Krö­ten, die wir geschluckt haben. Für die­se wer­den wir aber für Anfang 2019 wie­der neue Erhö­hun­gen verhandeln.

Über­durch­schnitt­li­che Stei­ge­run­gen konn­ten wir auch im Bereich der mili­tä­ri­schen Bewa­chung durch­set­zen. Dort stei­gen die Löh­ne zum 01.03.17 um je 1 € /​ Std. und zum 01.01.2018 eben­falls um 3%.

Die Azu­bi-Ver­gü­tun­gen stei­gen um je 40 € monat­lich pro Ausbildungsjahr.

Lei­der konn­ten wir uns mit vie­len unse­rer ande­ren For­de­run­gen am Ver­hand­lungs­tisch nicht durch­set­zen. Aus unse­rer Sicht war aber mit Streiks nicht mehr wesent­lich mehr raus­zu­ho­len. Wir waren auch (lei­der) noch in zu weni­gen Betrie­ben streik­fä­hig. Damit hät­te die Gefahr bestan­den, dass wir trotz Streiks nicht mehr raus­ho­len kön­nen – und das dann auch noch später.

Wir wer­den die kom­men­den knapp zwei Jah­re nut­zen, um gemein­sam mit den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in den Betrie­ben an unse­rer Durch­set­zungs­fä­hig­keit zu arbei­ten, damit wir 2018 noch selbst­be­wuss­ter und mit Eurer Streik­be­reit­schaft im Rücken an den Ver­hand­lungs­tisch zurückkehren.

Entgelttabelle für das Wach- und Sicherheitsgewerbe 2017-2018
Ent­gelt­ta­bel­le Wach- und Sicher­heit 2017–2018

Down­load: Flug­blatt Tarif­ab­schluss 2017–2018 Hessen

11 Gedanken zu „Tarifergebnis Wach- und Sicherheitsgewerbe Hessen

  1. Ich fin­de das Ergeb­nis über­haupt nicht gut und ich kann auch nicht nach­voll­zie­hen das man die­ses, als Erfolg ver­kau­fen will. Ich will hier nicht nur mot­zen, son­dern aus Fra­gen. Wes­halb ver­die­ne ich als Fach­kraft auch in 2018 noch kei­ne 15,00 € die Stun­de. In Bay­ern und Baden Würt­tem­berg erhal­ten das die Kol­le­gen dies schon jetzt. In einer Stadt wie Frankfurt/​M erhal­ten dann die Kol­le­gen mit Unter­rich­tung § 34a in den Hoch­häu­sern dann ab 01.03.17 9,39 Euro, das sind bei 200 Std. gera­de mal 78 Euro BRUTTO mehr. (Ver­di ist schon bekannt was in Frank­furt allei­ne Wohn­raum kos­tet) Und war­um wur­de kein Tarif ein­ge­führt für Kol­le­gen mit Sach­kun­de­prü­fung im Objekt­schutz höher qua­li­fi­ziert aber das­sel­be Geld wie Unter­rich­tung. Wes­halb bekom­men die Kol­le­gen in Bay­ern jetzt schon 10 Euro die Stun­de. Für mich stellt sich, da auch die Fra­ge was kann ver­di in Bay­ern bes­ser?! Und für mich ist auch klar das ich nach Bay­ern gehen wer­de, die­sel­be Arbeit aber für mehr Geld. Bei 200 Std. sind das mal locker 336 Euro mehr als Fach­kraft. Denn so wie das zur Zeit aus­sieht wer­den die­se Dif­fe­ren­zen auch nach 2018 noch sein.

      1. schließ mich dem an wie war das 1,40€ mehr und was ist raus gekommen?
        0,20 € ? Erfolg?
        Wir im Sicher­heits­ge­wer­be Arbei­ten 10 Jah­re mehr wie die nor­ma­len Arbeit­neh­mer (160h/​Monat) wird das je berück­sich­tigt? Was soll da an Ren­te bei rum­kom­men? bei dem Lohn?

  2. Fra­ge :

    Wie kommt die­se lohn zustan­de : 12,50€ ?
    Bekom­me bei Objekt­schutz US Objek­te 9€ /​ std.
    Wie kom­men die auf 11,38€/std. ?

    Fra­gen über Fragen .… .…

  3. Ich sehe es als einen Feh­ler an, dass man einen Streik nicht mit den vor­han­de­nen Leu­ten ver­sucht hat! Bei uns im Objekt ist die Stim­mung nach der Lohn- Mel­dung sehr schlecht. Da kann ich KEINEN mehr moti­vie­ren , Ver.di bei zu tret­ten. Hät­ten wir es ver­sucht , dann ging dort ein ande­res Bild durch , nach dem Mot­to “ Die Ver­su­chen es wenigs­tens, und haben Mut- den hab ich auch und tret­te Ver.di bei „. Es gab ja in der alle­ge­mei­nen Bewa­chung noch NIE einen Streik.

    Ich muss mich mei­nem vor­pos­ter anschlie­ßen, auch ich wer­de ver­su­chen, nach Bay­ern zu gehen.

    Ein ähn­li­ches Bild gibt es ja schon bei den pri­va­ten Bus­fah­rern. Und in die­se Rich­tung wird es auch bei uns lau­fen: Die Guten wan­de­ren ab. In Bay­ern gibt es eh in vie­len Brei­chen bes­se­re Struk­tur. Ich bin gespannt, wie man nun neue Mit­glie­der wer­ben will 😉 Und noch­mal The­ma Streik ( wie oben ) Es wäre, wenn wir uns gezeigt hät­ten sicher kei­ner Böse, wenn es ERSTMAL nur 3,2 % für die LG 1 gewor­den wäre, wenn durch­ge­gan­gen wäre, dass wir es ver­sucht hät­ten. Mit den dann vor­han­de­nen Leu­ten hät­ten wir näm­lich rich­tig Gas geben können.…..

  4. Ich sehe das genau­so wie Flat, aus­ser­dem gab es wie­der kei­ne erhö­h­umg der zuschlä­ge, die Sach­kund­ler haben immer noch den sel­ben lohn wie die Kol­le­gen mit Unter­rich­tung, die Chefs kön­nen sich Objekt­zu­la­gen 3instecken ohne sie an die Ange­stell­ten wei­ter zu geben. Alles in allem nicht zufrie­den­stel­lend. War­um wur­den wir nicht zum strei­ken auf­ge­ru­fen? Für mich ist das alles nicht nachvollziehbar

  5. Die gan­zen Fra­gen, die hier gestellt wur­den, schlie­ße ich mich an. Doch was mich auch noch inter­es­siert, war­um gibt es immer noch zu gro­ße Unter­schie­de zwi­schen neu­en und alten Bun­des­län­dern? Die Kol­le­gen machen ihre Arbeit genau so wie wir ande­ren auch und die Zuschlä­ge sind außer 5% Nacht­schicht alle weg gefal­len. Da müss­te ver.di noch mäch­tig nach legen.

    1. Du hast natür­lich recht: Die Unter­schie­de zwi­schen den ein­zel­nen Bun­des­län­dern sind immer noch viel zu groß, auch wenn wir in vie­len Berei­chen in den letz­ten Jah­ren die Lücken ver­klei­nern konn­ten. Es geht auch nicht dar­um, dass wir Ver­bes­se­run­gen nicht errei­chen wol­len. Es geht dar­um, dass wir so etwas auch durch­set­zen kön­nen müs­sen. Sprich: Wir müs­sen streik­fä­hig sein. Das sind wir aber in vie­len Berei­chen (noch) nicht.
      LG, Guido

      1. Des­we­gen soll­te jeder in sei­nen Betrieb ein biss­chen mehr Ver.di rein brin­gen. Betriebs­rä­te auch mal for­dern, dafür sind sie ja auch da . Ter­mi­ne für Betriebs­ver­samm­lun­gen erfra­gen, den mit die­ser “ Vor­ga­be “ kann man dann ggf. wei­ter arbei­ten. Zudem, auch mal dar­über nach­den­ken sich sel­ber für den BR Auf­stel­len zu las­sen, z.B. über einer Ver.di ‑Lis­te. Ich pla­ne der­ar­ti­ges bei mei­nem Arbeit­ge­ber für 2018. Mein Merk­satz : BR ist nicht gleich BR. Ich habe z.B. bei mei­nem AG erreicht, dass der Ter­min für die Betriebs­ver­samm­lung vor ver­legt wurde.

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