Warnstreik Luftsicherheit – Höhere Löhne gefordert

Luftsicherheitskräfte: Streiks an mehreren Verkehrsflughäfen am Donnerstag zur Durchsetzung von höheren Löhnen

Die Ver­ein­te Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft (ver.di) ruft an meh­re­ren deut­schen Ver­kehrs­flug­hä­fen Beschäf­tig­te im Luft­si­cher­heits­be­reich, die in der Flug­gast­kon­trol­le, in der Per­so­nen- und Waren­kon­trol­le, der Fracht­kon­trol­le und in Ser­vice­be­rei­chen tätig sind, am Don­ners­tag, dem 1. Febru­ar 2024, zu ganz­tä­gi­gen Streiks auf. Gestreikt wird an den Flug­hä­fen Ham­burg, Bre­men, Han­no­ver, Ber­lin, Köln, Düs­sel­dorf; Leip­zig, Dres­den, Erfurt, Frankfurt/​Main und Stuttgart. 

In den bis­her drei Tarif­ver­hand­lungs­run­den zur Erhö­hung der Löh­ne für Sicher­heits­kräf­te an Ver­kehrs­flug­hä­fen konn­te bis­lang kei­ne Eini­gung erzielt wer­den. ver.di ver­han­delt bun­des­weit für etwa 25.000 Bran­chen­be­schäf­tig­te mit dem Bun­des­ver­band der Luft­si­cher­heits­un­ter­neh­men (BDLS). Die Gewerk­schaft ver.di for­dert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stun­de, höhe­re Funk­ti­ons­zu­la­gen und Mehr­ar­beits­zu­schlä­ge ab der ers­ten Über­stun­de bei einer Lauf­zeit des Tarif­ver­tra­ges von zwölf Mona­ten. Mit der For­de­rung soll der Kauf­kraft­ver­lust der Beschäf­tig­ten durch die Infla­ti­on aus­ge­gli­chen wer­den. Die star­ken Preis­stei­ge­run­gen bei Lebens­mit­teln und der Ener­gie belas­ten die Geld­beu­tel, ins­be­son­de­re in den unte­ren Lohngruppen.

„Unser Ziel ist es, den Kauf­kraft­ver­lust der Beschäf­tig­ten nach­hal­tig aus­zu­glei­chen. Die Arbeit der Luft­si­cher­heits­kräf­te muss finan­zi­ell attrak­tiv blei­ben, damit die drin­gend benö­tig­ten Fach­kräf­te gewon­nen und gehal­ten wer­den kön­nen. Des­halb muss der Preis­an­stieg der letz­ten bei­den Jah­re, ins­be­son­de­re der bei Lebens­mit­teln und Ener­gie, sowie die pro­gnos­ti­zier­te Preis­stei­ge­rung im Jahr 2024 aus­ge­gli­chen wer­den und ein rea­ler Lohn­zu­wachs erfol­gen“, for­dert ver.di-Verhandlungsführer Wolf­gang Pie­per. „Schon jetzt gibt es einen Man­gel an qua­li­fi­zier­ten Arbeits­kräf­ten, die bereit sind, rund um die Uhr, an Wochen­en­den und an Fei­er­ta­gen äußerst fle­xi­bel an den Flug­hä­fen zu arbei­ten – die Sicher­heit im Luft­ver­kehr ist nicht zum Null­ta­rif zu haben.“ 

Die Arbeit­ge­ber haben zwar die Vor­la­ge eines mög­li­chen Ange­bots in Aus­sicht gestellt – die­ses steht aber unter der Vor­be­din­gung, dass ver.di ein Schlich­tungs­ver­fah­ren ver­ein­bart. „Wir leh­nen Vor­be­din­gun­gen für Ver­hand­lun­gen ab. Den­noch haben wir sehr kon­struk­tiv ver­sucht, in den Ver­hand­lun­gen vor­an­zu­kom­men – bis­lang aber ohne Erfolg“, sag­te Pie­per. Das mög­li­che Ange­bot der Arbeit­ge­ber sieht Ent­gelt­er­hö­hun­gen im Jahr 2024 von 4 Pro­zent vor; das ent­spricht in der unters­ten Lohn­grup­pe rund 0,55 Euro mehr pro Stun­de und in der obers­ten Lohn­grup­pe rund 0,82 Euro mehr pro Stun­de. Im Jahr 2025 soll es dem­nach eine wei­te­re Erhö­hung von 3 Pro­zent geben; dies wären rund 0,43 Euro mehr pro Stun­de in der unters­ten bzw. 0,64 Euro mehr pro Stun­de in der obers­ten Lohn­grup­pe. Pieper:

„Das Ange­bot ist völ­lig unzu­rei­chend, da es in kei­ner Wei­se die hohe Infla­ti­on der letz­ten bei­den Jah­re auf­greift. Des Wei­te­ren leh­nen die Arbeit­ge­ber die Erhö­hung der Funk­ti­ons­zu­la­gen und die Bezah­lung von Mehr­ar­beits­zu­schlä­gen ab der ers­ten Über­stun­de ab. Die Beschäf­tig­ten erwar­ten von ihren Arbeit­ge­bern einen fai­ren Umgang, fai­re Löh­ne und Arbeitsbedingungen.“

Die Tarif­ver­hand­lun­gen wer­den am 6. und 7. Febru­ar 2024 in Ber­lin fortgesetzt.

Down­load: 2024–01-30-Warnstreikaufruf-Luftsicherheit-5-KW

Aufruf Warnstreik:

20240130_​Warnstreikaufruf_​Luftsicherheit_​5KW

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