Neuer Anteilseigner bei FraSec Luftsicherheit GmbH

ver.di: Soziale Errungenschaften sichern – Arbeitsplätze erhalten!

Frankfurt/​M. | 19.11.2021

Seit 2015 ver­han­delt Fra­port mit dem Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um (BMI) über die Über­nah­me der Steue­rung der §5‑Maßnahmen. ver.di for­der­te schon 2016 „Die von der Fra­port AG ange­streb­te Qualitäts­verbesserung der Steue­rung darf nicht zu Las­ten der Beschäf­tig­ten gehen!“ 

Das Ziel, die Luft­si­cher­heits­maß­nah­men voll­um­fäng­lich steu­ern zu kön­nen, hat Fra­port inzwi­schen erreicht. Am 16. Novem­ber wur­de Fra­port offi­zi­ell von der Bun­des­po­li­zei mit der „ Durch­füh­rung, Pla­nung und Steue­rung der Luft­si­cher­heits­kon­trol­len ab 2023“ beliehen.

Im Zuge des­sen, das war seit 2016 klar, muss­te ein neu­er Gesell­schaf­ter für die Luft­si­cher­heits­maß­nah­men gesucht wer­den, da die Fra­port AG aus wett­be­werbs­recht­li­chen Grün­den Auf­trä­ge nicht an ihre hun­dert­pro­zen­ti­ge Toch­ter FraSec ver­ge­ben dür­fe. Dies führ­te zu einer Umstruk­tu­rie­rung der FraSec Fra­port Secu­ri­ty Ser­vices GmbH. Die­se wur­de in meh­re­re Unter­neh­men auf­ge­spal­ten, auch um für die Luft­si­cher­heit einen neu­en Mehr­heits­ge­sell­schaf­ter ins Boot holen zu können.

Schon zum 1. Janu­ar 2022 wech­seln nun 26 Pro­zent der Antei­le der FraSec Luft­si­cher­heit GmbH den Besit­zer. 2023 fol­gen wei­te­re 25 Pro­zent. laut Fra­port eine „stra­te­gi­sche Part­ner­schaft für Luft­si­cher­heit“. Am Ende wird der neue Anteils­eig­ner , die Sas­se AG aus Mün­chen also 51 Pro­zent an der FraSec-Toch­ter hal­ten. Dies teil­te Fra­port heu­te in einer Pres­se­mit­tei­lung mit.

Soziale Errungenschaften sichern!

Ursprüng­lich unter dem Dach der FIS (heu­te ICTS) eta­bliert um Sicher­heits­maß­nah­men bil­li­ger durch­füh­ren zu kön­nen, war die FraSec lan­ge die Bil­lig­toch­ter der Fra­port. ver.di, Betriebs­rä­te und Arbeitnehmer*innen haben lan­ge und hart dar­an gear­bei­tet, die sozia­len Stan­dards zu verbessern.

Bes­se­re man­tel­ta­rif­ver­trag­li­che Rege­lun­gen und höhe­re Löh­ne muss­ten erst durch Streiks erkämpft wer­den. Aktu­ell berei­tet ver.di sich erneut auf eine har­te Tarif­run­de vor.

Wir erwar­ten, dass die zu Guns­ten der Arbeitnehmer*innen abge­schlos­se­nen Betriebs­ver­ein­ba­run­gen wei­ter­gel­ten und die neu­ge­grün­de­te GmbH auch mit den neu­en Gesell­schaf­tern an Bord in der Tarif­bin­dung bleibt.

Fraport muss jetzt liefern!

Alle Betrof­fe­nen, allen vor­an die Fra­port, aber auch die Geschäfts­füh­run­gen von Luft­si­cher­heits­fir­men, Betriebs­rä­te, ver.di und natür­lich auch Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter haben zu Recht die kurz­fris­ti­ge und sehr klein­tei­li­ge Anfor­de­rungs­pra­xis der Bun­des­po­li­zei im Bereich der Luft­si­cher­heits­kon­trol­len kri­ti­siert. Die Fol­ge die­ser Anfor­de­rungs­pra­xis waren unter ande­rem Rege­lun­gen zur Fle­xi­bi­li­sie­rung der Arbeit (Split­diens­te, Ver­fü­gungs­ta­ge etc.), die nur mit Mühe durch ver.di und Betriebs­rä­te wie­der ein­ge­fan­gen wer­den konnten.

Die­se Zei­ten müs­sen nun der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren. Fra­port erhält die umfäng­li­che Kon­trol­le über

  • Anzahl der geöff­ne­ten Kon­troll­spu­ren und Anzahl des dort ein­ge­setz­ten Personals,
  • Beschaf­fung und Ein­satz der Kontrollgeräte,
  • kon­kre­te Aus­ge­stal­tung der Prozessabläufe,
  • Aus­wahl der ein­ge­setz­ten Dienstleister

Wir erwar­ten daher auch eine arbeit­neh­mer­freund­li­che Aus­ge­stal­tung der Luft­si­cher­heits­kon­trol­len am Stand­ort Frank­furt. Hier­von müs­sen natür­lich auch die Arbeitnehmer*innen ande­rer Luft­si­cher­heits­fir­men, allen vor­an der I‑Sec pro­fi­tie­ren können.

Der Buh­mann Bun­des­po­li­zei fällt jeden­falls in Zukunft weg!