Sicherheitsdienste in Museen

Nach sechs Jahren immer noch befristet und jetzt arbeitslos

Pre­kä­re Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se der Sicher­heits­kräf­te in städ­ti­schen Muse­en beschäf­ti­gen Kul­tur­aus­schuss der Stadt Frankfurt

Am 02.11.2017 waren wir im Kul­tur­aus­schuss der Stadt Frank­furt am Main. Dort soll­te eine Anfra­ge der Frak­ti­on „Die FRAKTION“ bera­ten wer­de. Die Stadt­ver­ord­ne­ten hat­ten nach den Aus­wir­kun­gen des Arbeit­neh­mer­über­las­sungs­ge­set­zes in den städ­ti­schen Muse­en gefragt. Beglei­tet wur­den wir von zwei Kol­le­gin­nen, die trotz sechs (!) Jah­ren Tätig­keit (Sicher­heits­dienst) im Muse­um, immer noch befris­tet waren und nun ihren Arbeits­platz ver­lo­ren haben. Haupt­ur­sa­che dafür ist die Ver­trags­ge­stal­tung der Stadt Frankfurt.Bereits beim Auf­trags­wech­sel von Siba zu WWS Stru­be wur­de von der Stadt ver­säumt einen Betriebs­über­gang als Teil der Aus­schrei­bung vor­zu­schrei­ben. Nun wur­de im April das Arbeit­neh­mer­über­las­sungs­ge­setz (AÜG) geän­dert. Somit hät­ten die Beschäf­tig­ten nach neun Mona­ten einen Anspruch auf glei­che Bezah­lung und glei­che Behand­lung wie die städ­ti­schen Mit­ar­bei­ter gehabt. Bei der bis­her prak­ti­zier­ten Arbeits­wei­se hät­te sogar die Mög­lich­keit bestan­den, sich auf einen Arbeits­platz bei der Stadt Frank­furt ein­zu­kla­gen. Aber das geht bei der Stadt Frank­furt natür­lich nicht. So änder­te die Stadt Frank­furt die dienst­li­chen Abläu­fe so, dass das AÜG nicht mehr zum tra­gen kom­men soll.

Auf Grund der Befris­tung haben jetzt meh­re­re Mit­ar­bei­te­rin­nen ihren Arbeits­platz ver­lo­ren. Ohne Begrün­dung und ohne Vor­ankün­di­gung wur­den ihre Arbeits­ab­läu­fe – offen­bar ent­ge­gen auch der Wün­sche des Muse­ums – nicht verlängert.

Stadt­ver­ord­ne­te der Par­tei „Die LINKE“ und der Par­tei „Die PARTEI“ mel­de­ten sich zu Wort, und kri­ti­sier­ten die Ver­ga­be­pra­xis der Stadt, unter deren Ver­ant­wor­tung seit Jah­ren pre­kä­re Beschäf­ti­gung zemen­tiert wird.

Wir haben die zustän­di­ge Dezer­nen­tin Frau Dr. Hart­wig gefragt, ob das die Vor­stel­lung des Magis­trats von sozia­ler Ver­ant­wor­tung ist. Lei­der wur­de das The­ma auf die nächs­te Sit­zung ver­tagt, und wir haben dar­auf kei­ne direk­te Ant­wort bekom­men. Aber kei­ne Angst: Wir kom­men wieder!