Bewachung: Tarifabschluss! Löhne steigen zum 01.04.2021

Nach vier Ver­hand­lungs­run­den, zwei Warn­streiks und einer har­ten Aus­ein­an­der­set­zung, haben sich ver.di Hes­sen und der Arbeit­ge­ber­ver­band BDSW am 19.02. auf eine Tarif­er­hö­hung geei­nigt. Die ver.di-Tarifkommission hat die­ser zuge­stimmt. Sie steht noch bis zum 26.02.2021 unter Vorbehalt.

Laut Tarif­ei­ni­gung stei­gen die Tarif­löh­ne zum 01.04.2021 um 1,9 %, zehn Mona­te spä­ter, am 01.02.2022, dann erneut um 3,1 %. Dies bedeu­tet eine Stei­ge­rung von 5 % inner­halb der Lauf­zeit des Tarifvertrages.

Beson­der­hei­ten gibt es bei der Bewa­chung der US-Army, der Bun­des­wehr-Bewa­chung, der Bewa­chung des US-Kon­su­lats und im ÖPV. Bei der US Army steigt der Stun­den­lohn um 5,29 % auf dann 13,79 €. 2022 dann um 4,24 % auf 14,37 €. Die Stun­den­löh­ne bei der Bun­des­wehr­be­achung erhö­hen sich zwei­mal um jeweils 0,50 €. Im US-Kon­su­lat steigt der Stun­den­lohn die­ses Jahr um 2,7 %, und 2022 um 6,2 %.

Im ÖPV (FAP und SOD) stei­gen die Löh­ne dar­über­hin­aus jeweils um 2,2% und 3,3 %. Azu­bi-Ver­gü­tun­gen wer­den pro Jahr und Aus­bil­dungs­jahr um 50 € monat­lich erhöht.

Neue Entgeltgruppe /​ Verhandlung über Zulagen

Als Erfolg kön­nen wir ver­bu­chen, dass eine neue Ent­gelt­grup­pe „Sicher­heits­mit­ar­bei­ter im Mes­se- und Ver­an­stal­tungs­dienst“ ein­ge­führt wird. Dies war uns wich­tig, um Trick­se­rei­en bei Gro­ße­vents wie Sport­ver­an­stal­tun­gen und Kon­zer­ten einen Rie­gel vor­zu­schie­ben. Hier kom­men oft angeb­lich nur „Ord­ner“ zum Ein­satz, um den Tarif zu unter­lau­fen. Das wol­len wir been­den. Die Ent­gelt­grup­pe wird zunächst auf dem Niveau des Objekt­schut­zes liegen.

Außer­dem ist es uns gelun­gen, eine Ver­hand­lungs­ver­pflich­tung zu den Zuschlä­ge zu errei­chen. Damit steht fest, dass wir inner­halb der knapp zwei­jäh­ri­gen Lauf­zeit über die seit Jah­ren unver­änderten Zuschlä­ge wer­den ver­han­deln kön­nen. Dies hat­ten die Arbeit­ge­ber in den letz­ten Jah­ren immer abgelehnt.

Tarifkommission stimmt zu

Die Tarif­kom­mis­si­on hat dem Ergeb­nis mit deut­li­cher Mehr­heit zuge­stimmt. Aus­schlag­ge­bend war dabei vor allem, dass wir unse­re streik­mä­ßi­gen Mög­lich­kei­ten aus­ge­schöpft hat­ten. Auf Dau­er wären wei­te­re Streiks nur bei WISAG und Secu­ri­tas Mobil nicht genug gewe­sen, um beim Arbeit­ge­ber­ver­band mehr Druck auf­zu­bau­en. Aus zu vie­len ande­ren Betrie­ben kam das Signal: „Aber hier doch nicht!“

Hier­an wird ver.di in den kom­men­den zwei Jah­ren arbei­ten. Unser Ziel muss es sein, in den gro­ßen Betrie­ben trag­fä­hi­ge­re Struk­tu­ren auf­zu­bau­en, die einen brei­te­re Streik­be­we­gung ermög­li­chen. Dass das Arbeit­ge­ber­an­ge­bot über­haupt noch ver­bes­sert wur­de, ist vor allem den­je­ni­gen Kolleg*innen zu ver­dan­ken, die mit­ge­streikt haben!

Für uns bleibt als posi­ti­ver Punkt auch die Erkennt­nis: Hes­sen kann in der Bewa­chung strei­ken! Es sind noch zu wenig Betrie­be, klar. Aber dar­an kön­nen wir arbei­ten! Eines ist dafür schon jetzt wich­tig: Wir brau­chen mehr Mit­glie­der. Nur mehr (streik­be­rei­te) ver.di-Mitglieder sor­gen für bes­se­re Tarifabschlüsse!

Die Tabel­le rei­chen wir euch so bald wie mög­lich nach.

Down­load: Tarif­in­fo 1–2021 WaSi Tarifabschluss