Sicherheit braucht mehr als Mindestlohnnähe
In den laufenden Tarifverhandlungen kommt die Arbeitgeberseite kaum voran. Das neue Angebot von 2,8 % zum 01.01.2026 und 2,6 % zum 01.01.2027 klingt nach Bewegung, ist in Wahrheit aber viel zu wenig.
Denn schon heute ist klar: Wenn sich daran nichts ändert, wird der Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn in den nächsten Jahren immer kleiner. Wer Tag und Nacht für Sicherheit sorgt, darf nicht am untersten Rand der Lohnskala landen.
Unsere Ausgangsforderungen dagegen sind klar und gerecht:
- 9,5 % mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten,
- die Umwandlung der Tätigkeitszulagen in Prozentwerte,
- und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 € pro Monat in jedem Ausbildungsjahr.
- ein Ziel bleibt besonders wichtig: wir erwarten Verhandlungsbereitschaft zur Übertragung aller Zeitzuschläge in den Entgelttarifvertrag,
Mit diesen Forderungen sichern wir Kaufkraft, schaffen Fairness und machen die Branche für Fachkräfte und Auszubildende wieder attraktiver.
Gut ist, dass die Arbeitgeber endlich bereit sind, die Zuschläge aus dem Manteltarifvertrag in den Entgelttarifvertrag zu übernehmen. Das bringt mehr Klarheit und ist ein überfälliger Schritt. Aber das reicht nicht aus. Was fehlt, sind echte Lohnsteigerungen, die den steigenden Preisen und der Verantwortung in diesem Beruf gerecht werden. Mit Mini-Erhöhungen kurz über der Inflationsrate bleibt die Wertschätzung nur auf dem Papier.
Bei den übrigen Themen zeigen sie wenig Verhandlungsbereitschaft. Die Verhandlungen zu den Zulagen wollen sie auf später verschieben – in Arbeitsgruppen, also nachgelagert zum eigentlichen Abschluss. Eine Ausnahme machen sie nur bei der Zulage für Diensthundeführer. Wir sagen: Wenn diese Zulage überarbeitet werden kann, muss das auch für andere Zulagen gelten! Für die Masse der Beschäftigten bringt das sonst keinen spürbaren Fortschritt.
Besonders unverständlich ist die Haltung beim Nachtzuschlag. Die Arbeitgeber wollen in den untersten Entgeltgruppen weiter nur 12 % zahlen, während alle anderen 25 % kriegen.
Damit werden genau jene Kolleginnen und Kollegen benachteiligt, die am wenigsten verdienen und die härtesten Dienste leisten. Wer nachts arbeitet, verdient denselben Zuschlag wie alle anderen – ohne Abstriche.
Wenn Sicherheit etwas wert ist, dann muss das auch beim Lohn sichtbar werden. Wir fordern spürbare Erhöhungen, die den Abstand zum Mindestlohn sichern, und Zuschläge, die fair und gerecht sind. Jetzt muss Bewegung in die Verhandlungen kommen – für alle, die Verantwortung tragen und tagtäglich für Sicherheit sorgen.
Forderungen aufstellen ist das eine. Sie durchzusetzen das andere. Um eure Forderungen durchzusetzen, werden wir eine starke Gemeinschaft brauchen. Jedes ver.di Mitglied mehr stärkt euren Rückhalt und damit die Verhandlungsposition der Tarifkommission.
Nur wenn wir viele sind, können wir den Druck erhöhen und Löhne und Arbeitsbedingungen verbessern.
Damit wir unsere Forderungen durchsetzen können, brauchen wir eure Mithilfe:
- Informiert eure Kolleg:innen über den Stand der Verhandlungen.
- Macht deutlich, dass wir nur gemeinsam Druck aufbauen können.
- Unterstützt die Gewinnung neuer Mitglieder – jedes zusätzliche Mitglied stärkt unsere Verhandlungsposition.
- Bereitet euch darauf vor, dass wir Aktionen und ggf. auch Arbeitskampfmaßnahmen brauchen, wenn die Arbeitgeber nicht nachbessern.
Der nächste Verhandlungstermin ist für den 04.12.2025 vereinbart. Bis dahin müssen wir zeigen, dass wir geschlossen hinter unseren Forderungen stehen.
Jetzt Mitglied werden!Stark mit Dir! Als ver.di Mitglied nimmst Du Deine Interessen selbst in die Hand. Gemeinsam mit Dir verhandeln wir Tarifverträge, Du hast einen umfassenden Arbeits- und Sozialrechtsschutz, bekommst Streikunterstützung, die Freizeitunfall-Leistung, die kostenfreie Lohnsteuerberatung uvm. Die GUV/FAKULTA als gewerkschaftliche Unterstützungseinrichtung hilft bei Dienst- und Berufshaftpflichtfragen. Hier gehts zum 👉 Online-Beitritt |


