BDSW muss sich weiter bewegen!

Annäherung aber noch keine Einigung in den Verhandlungen über einen vorgezogenen Tarifabschluss für die Bewachung in Hessen

Down­load: ver.di-Info – Zwei­te Ver­hand­lungs­un­de WaSi Hessen

In der zwei­ten Ver­hand­lungs­run­de  zu einem vor­ge­zo­ge­nen Tarif­ab­schluss für die Wach- und Sicher­heits­bran­che gab es erneut kei­ne Eini­gung, auch wenn sich ver.di und BDSW ange­nä­hert haben.

Zu Beginn der Ver­hand­lungs­run­de am 20.07.2022 haben wir auf die inzwi­schen in ande­ren Bran­chen erziel­ten Abschlüs­se hin­ge­wie­sen. In der Rei­ni­gung genau­so wie in der Zeit­ar­beit wird bald nie­mand mehr für unter 13 Euro arbei­ten. Die außer­ge­wöhn­lich hohe Infla­ti­ons­ra­te, ver­bun­den mit dem Arbeits­kräftemangel füh­ren dazu, dass unse­re Bran­che zu einer „Abwan­de­rungs­bran­che“ gewor­den ist. Vie­le Beschäf­tig­te ver­las­sen die Sicher­heit zuguns­ten bes­ser bezahl­ter Jobs.

Eure ver.di-Tarifkommission hat des­halb deut­lich gemacht, dass aus unse­rer Sicht bei jeder Ent­gelt­grup­pe ein 13 vor dem Kom­ma ste­hen muss. Gleich­zei­tig müs­sen aber auch die höhe­ren Ent­gelt­grup­pen deut­lich stei­gen, um mit der Preis­ent­wick­lung Schritt zu halten.

BDSW verbessert Angebot

Der BDSW hat sei­ner­seits sein Ange­bot nach­ge­bes­sert. Für die unters­te Lohn­grup­pe (Objekt­schutz­dienst) bie­ten die Arbeit­ge­ber nun 12,60 €. Das ent­spricht einer Stei­ge­rung von 5 % gegen­über dem gesetz­li­chen Min­dest­lohn von 12 € ab Okto­ber. Revier­fah­rer sol­len 12,83 €, NSL-Kräf­te 13,12 € bekom­men. Für alle ande­ren Lohn­grup­pen bie­tet der BDSW 5 %. Bei den Azu­bi-Ver­gü­tun­gen bleibt der Ver­band bei sei­nem Ange­bot von 50 € Erhö­hung. Zusätz­lich bie­tet der BDSW die Ein­füh­rung einer Ent­gelt­grup­pe für Mit­ar­bei­ter mit Sach­kun­de an. Soll­te die SKP für die jewei­li­ge Tätig­keit gefor­dert oder vor­ge­schrie­ben sein, gäbe es 12,90 €.

Wichtiger Schritt – Werte zu niedrig

Wir haben deut­lich gemacht, dass wir uns eine Ent­gelt­grup­pe für Sach­kun­de-Mit­ar­bei­ter durch­aus vor­stel­len kön­nen. Die­se muss sich jedoch, genau wie die ande­ren Ent­gelt­grup­pen deut­lich von der 12-Euro-Min­dest­lohn­gren­ze abhe­ben. auch dass die Revier­fah­rer unter­halb der SKP-Grup­pe lie­gen wür­de, hal­ten wir für falsch. Die Stei­ge­rung der rest­li­chen Ent­gelt­grup­pen muss deut­lich über 5 % lie­gen, um einen Real­lohn­ver­lust zu vermeiden!

Zulagen endlich anheben!

Wir haben wei­ter­hin klar und deut­lich die Anhe­bung der seit ca. 10 Jah­ren nicht geän­der­ten Zula­gen gefor­dert.  Die­se soll­ten aus unse­rer Sicht min­des­tens ver­dop­pelt wer­den. Auch Ver­bes­se­run­gen bei den Vor­aus­set­zun­gen um über­haupt die Zula­ge zu erhal­ten stre­ben wir an.

Im August geht’s weiter

Zu wei­te­ren Zuge­ständ­nis­sen waren die Arbeit­ge­ber dies­mal nicht bereit. Am 16. August folgt eine drit­te Ver­hand­lungs­run­de. Dann wird es aber auch Zeit. Unse­re Kolleg*innen brau­chen vor der Ein­füh­rung des Min­dest­loh­nes Klar­heit, ob es sich über­haupt lohnt, wei­ter in der Sicher­heit zu blei­ben. Ande­re Bran­chen locken schon jetzt mit höhe­ren Löh­nen und Abwerbeprämien.