Geld- und Werttransport: Forderungen beschlossen

Die ver.di-Bundestarifkommission Geld und Wert hat am 14. Mai 2022 die For­de­run­gen für die­se Tarif­run­de beschlossen.

Lie­be Kolleg:innen,
als wenn wir nicht schon genug Ärger mit unse­ren Arbeits­be­din­gun­gen hät­ten – jetzt kommt auch noch die Infla­ti­ons­ra­te dazu: Unser Leben wird immer anstren­gen­der und teurer.

Mit dem star­ken Signal aus der Mit­glie­der­be­fra­gung und dem bun­des­wei­ten Tarifbotschafter:innen-Treffen gehen wir aber ent­schie­den in die Aus­ein­an­der­set­zung mit un-seren Arbeitgeber:innen! Unse­re Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen sind wütend, erwar­ten spür­ba­re Ver­bes­se­run­gen von ihren Arbeitgeber:innen und sind bereit, dafür auf die Stra­ße zu gehen.

Mit der bun­des­wei­ten gemein­sa­men Akti­ons­pla­nung im Rücken, um die For­de­run­gen durch­zu­set­zen, haben die Kollegen:innen in der Bun­des­ta­rif­kom­mis­si­on fol­gen­de For­de­run­gen beschlossen:

Für die mobi­len Dienst­leis­tun­gen:

  • für Nord­rhein-West­fa­len eine Erhö­hung des Stun­den­lohns auf 20,60 Euro
  • für Nie­der­sach­sen, Baden-Würt­tem­berg, Bay­ern, Bre­men, Ham­burg und Hes­sen auf 20,31 Euro
  • für Rhein­land-Pfalz, Saar­land, Schles­wig-Hol­stein, Ber­lin, Bran­den­burg, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen auf 19,10 Euro

Für die sta­tio­nä­ren Dienstleistungen

  • für Bay­ern, Hes­sen, NRW, Baden-Würt­tem­berg, Ham­burg, Bre­men und Nie­der­sach­sen eine Erhö­hung auf 18,03 Euro
  • für Rhein­land-Pfalz, Saar­land, Schles­wig-Hol­stein, Ber­lin, Bran­den­burg, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Thü­rin­gen, Sach­sen und Sach­sen-Anhalt eine Erhö­hung auf 16,19 Euro

Für betrieb­li­che Angestellte

  • Eine Erhö­hung der tari­fier­ba­ren Ein­kom­mens­gren­ze auf 4.500 Euro /​Monat (von vor­her 4.200 Euro) und zugleich eine
  • Erhö­hung der monat­li­chen Brut­to­ent­gel­te bis zu 4.000 Euro /​Monat um 11 Pro­zent und ab einem Brut­to­ent­gelt von über 4.000 Euro /​Monat um 9 Prozent

Tarifabschlüsse kommen nur durch den Einsatz der ver.di-Mitglieder zustande!

Daher wird zudem

  • eine Mit­glie­der­vor­teils­re­ge­lung in Höhe von 2 Pro­zent des Jah­res­brut­to­grund­lohns, zahl­bar mit dem Mai-Gehalt bei Nach­weis der ver.di-Mitgliedschaft, gefordert.

Die­se For­de­run­gen der Tarif­kom­mis­sio­nen mögen auf den ers­ten Blick mehr als ambi­tio­niert wir­ken. Bei genaue­rer Betrach­tung sind sie jedoch eine logi­sche Fol­ge der all­ge­mei­nen und der bran­chen­spe­zi­fi­schen Ent­wick­lung und ein deut­li­ches Zei­chen an die Arbeitgeber:

Die im Vor­feld der For­de­rungs­auf­stel­lung durch­ge­führ­te Mit­glie­der­be­fra­gung hat der Tarif­kom­mis­si­on nicht nur einen spür­ba­ren Real-Lohn­zu­wachs son­dern auch einen deut­li­chen Schritt hin zu „Glei­cher Lohn für glei­che Arbeit!“ auf die Fah­nen geschrieben.

Die Infla­ti­ons­ra­te im April 2022 betrug 7,4 Pro­zent und ist bis dahin von Monat zu Monat gestie­gen. In der letz­ten Lohn-Run­de wur­de im Hin­blick auf die Coro­na-Pan­de­mie und deren Aus­wir­kun­gen auf die Bran­che Zurück­hal­tung geübt und bei den bis­he­ri­gen Annäh­rungs­schrit­ten für die schlech­ter bezahl­ten Bun­des­län­der ist mit einer Anglei­chung der Löh­ne und Gehäl­ter in der Bran­che auch in den nächs­ten 10 Jah­ren nicht zu rech­nen. Und das nach über 30 Jah­ren Wiedervereinigung!

Es braucht also ein deut­li­ches Mehr als nur den aktu­el­len Infla­ti­ons­aus­gleich und ein gleich­mä­ßi­ges oder mar­gi­na­les Anglei­chen der Löh­ne und Gehäl­ter im Cent-Bereich in den nied­rig bezahl­ten Bun­des­län­dern, um die­sen Erfor­der­nis­sen gerecht zu werden!

Die in der letz­ten Lohn­run­de geüb­te Zurück­hal­tung gilt es aus­zu­glei­chen, die Infla­ti­on auf­zu­fan­gen und auch einen Real-Lohn­zu­wachs zu erzie­len, um die Beschäf­tig­ten an der sich wie­der bes­sern­den Auf­trags­la­ge der Unter­neh­men teil­ha­ben zu lassen.

Zugleich ist mit einer Zusam­men­le­gung und deut­li­chen Anhe­bung der Löh­ne und Gehäl­ter in den ver­schie­de­nen Bun­des­län­dern ein Signal zu set­zen, dass das Ziel „Glei­cher Lohn für glei­che Arbeit, bun­des­weit!“ in greif­ba­re Nähe rückt. Denn gera­de in den Bun­des­län­dern, in denen schlech­ter bezahlt wird, hat die Bran­che auch mit einem Arbeits­kräf­te­man­gel zu kämp­fen, den im Übri­gen die nied­rig bezahl­ten Kolleg_​innen dann auch noch auf­fan­gen dürfen.

Dass gute Arbeits­kräf­te gut bezahlt wer­den müs­sen, zeigt unter ande­rem auch der letz­te NGG-Tarif­ab­schluss für die Beschäf­tig­ten in der Gas­tro­no­mie: für vie­le Beschäf­tig­te bedeu­tet er ein Lohn­plus von 25 bis 30 Prozent!

Starke Forderungen brauchen starke Kolleg:innen, die sie durchsetzen!

Wie stark die ver.di Ver­hand­lungs­kom­mis­si­on auf­tre­ten kann, hängt von euch im Betrieb ab!
Also auch von dir!

Der rich­ti­ge Zeit­punkt ist JETZT:
Mit­glied wer­den! https://mitgliedwerden.verdi.de 
Aktio­nen mit dei­nen Kolleg:innen pla­nen und umsetzen!

MEHR GELD, MEHR WERT!

Down­load: Fly­er For­de­run­gen Tarif­run­de GuW 2022

Fly­er For­de­run­gen Tarif­run­de GuW 2022 17.05.2022

 

 

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